Operation Heil!Kräuter - Kabarett im Dritten Reich

Sebastian Schlagenhaufer und Ramon Bessel verleihen mutigen Kabarettist*innen aus der Zeit des Nationalsozialismus wieder eine Stimme.

„Der Herr Hitler kann froh sein, dass er nicht Kräuter heißt. Sonst müssten wir immer Heil Kräuter rufen“, so soll es Karl Valentin in den 1940er Jahren auf der Bühne gesagt haben. Ein Scherz, der zu Zeiten des Dritten Reichs nicht ungefährlich war.

Doch trotz allem Druck und aller Gefahr, zahlreiche Kabarettist*innen schafften es, das Naziregime offen oder zwischen den Zeilen zum Gegenstand ihrer Satire zu machen. Nicht wenige wurden deshalb mit einem Berufsverbot belegt, was allerdings noch die glimpfliche Variante war. Einige landeten hingegen auch in den Konzentrationslagern und selbst dort versuchte mancher noch, seiner Kritik mit Humor Ausdruck zu verleihen. Wieder andere Künstler*innen, meist mit jüdischem Hintergrund, verließen Deutschland.

Anfangs schien der Weg nach Österreich schon aufgrund der Sprache naheliegend, was politisch allerdings nur einen kurzen Aufschub darstellte. So finden sich deutsche Kabarettist*innen ab Ende der 30er Jahre in aller Welt verstreut. Aus der Not heraus und trotz sprachlicher Barrieren entstanden dadurch deutsche Kabarettensembles hervorragender Qualität - sogar in New York!

Die Presse schreibt: „Am Ende weiß man nicht, was man mehr loben soll: Den gekonnten Gesang, die überzeugende Darstellung oder doch die kluge Auswahl der höchst unterschiedlichen Stücke?“        Süddeutsche Zeitung

 

Autor und Kabarettist Sebastian Schlagenhaufer sowie Musiker Ramon Bessel beleuchten die Zeit des Nationalsozialismus in ihrem Programm einmal aus einer anderen Perspektive: Nicht als Historiker, sondern als Künstler versetzen sie sich in die Lage ihrer beruflichen Vorgänger. Vielleicht ist es dieser Blick als Kollegen, der eine besondere Tiefe entstehen lässt.